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Glosser: Downer (Review)
Artist: | Glosser |
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Album: | Downer |
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Medium: | Download/CD | |
Stil: | Indie-Pop |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 40:22 | |
Erschienen: | 27.01.2023 | |
Website: | [Link] |
Ohne Frage sind RILEY FANNUNG und CORBIN SHEEHAN – die ihres Zeichens das Duo GLOSSER aus der Hauptstadt Washington bilden – so etwas wie musikalische Kinder der Pandemie. Kein Wunder also, dass es hier nicht um fröhliche Popmusik gehen kann.
Bereits im Sommer 2021 veröffentlichten GLOSSER eine selbst betitelte EP als musikalische Visitenkarte, auf der sie mit einer Sammlung eindringlicher, melancholischer Dreampop-Songs deutlich machten, wohin für sie die Reise gehen sollte.
Damals steckten GLOSSER mit Referenzen an die Klassiker des Genres – allen voran die COCTEAU TWINS – das Territorium ab, in dem sie sich hinfort zu bewegen dachten. RILEY als Texterin und Sängerin und CORBIN als musikalischer Allrounder traumwandelten dabei durch eine plüschig aufgebauschte Klangwelt und machten sich Gedanken über das Nichts, verloren sich im Leben und rannten weg vom Licht – was zumindest die Titel ihrer Stücke nahelegten.
Dass so etwas schnell in eine Sackgasse führen kann, wurde GLOSSER offensichtlich bereits bei der Produktion ihrer Debüt-LP „Downer“ deutlich. Gleich mit den ersten Worten im Titeltrack entschuldigt sich RILEY bei ihrem Gegenüber dafür, solch eine Schwermutsbraut zu sein – aber sie könne angesichts der Umstände halt nicht anders – aber nun sei es an der Zeit, nach vorne zu blicken. Und das tun GLOSSER dann auch musikalisch und ziehen sich damit am eigenen Schopf aus dem Pandemie-Blues hervor, denn bereits auf diesem ersten offiziellen Album bohren GLOSSER das musikalische Konzept in mehrerlei Hinsicht ordentlich auf.
Zum Einen, indem das Instrumentarium mit Hilfe von ein paar Freunden gegenüber des Debüts noch einmal in organischer Hinsicht erweitert wurde – und dann auch stilistisch.
Neben klassischen Dreampop- und Shoegaze-Hymnen gibt es Disco Grooves in dem Song „Disco Girls“, Kammerpop mit echten Streicher-Sounds in „Pendulum“, die Piano-Ballade „Cowboy“, Folkpop im „Summer Song“ und DAVID LYNCH-Atmo im letzten Track „Forever“. Und dazu – wie gesagt – klassische Dreampop- und Shoegaze-Opulenz bei den restlichen Tracks.
Ganz schön ordentlich für eine Band, die bislang noch überhaupt keine Breitenpräsenz vorzuweisen hat. Freilich rechtfertigt das songwriterische Geschick des Duos diesen Ansatz auch in jeder Hinsicht, denn während sich bei vergleichbaren Projekten gerne auch mal eine Prise Ennui und Vorhersagbarkeit einschleichen, gibt es auf „Downer“ jede Menge Abwechslung, eigentlich nur potentielle Hits und nicht eine einzige Prise Redundanz.
FAZIT: Mit ihrem Debüt-Album „Downer“ zeigen RILEY FANNING und CORBIN SHEEHAN als GLOSSER, dass man sich durchaus für eine bestimmte musikalische Zielrichtung entscheiden kann – aber sich dieser dann keinesfalls sklavisch unterordnen muss. Was bei diesem brillanten Debütalbum zusätzlich beeindruckt, ist der Umstand, dass GLOSSER ganz ohne Label- oder gar Industrie-Unterstützung ihr Projekt in Sachen Songwriting, Produktion und Arrangements vollkommen autark durchgezogen haben. Chapeau, Chapeau!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Downer
- Disco Girls
- PBE
- Monsoon
- The Artist
- Pendulum
- Last Of The Good Times
- Cowboy
- Movies
- Sumer Song
- Forever
- Bass - Jeffrey Fitzgerald
- Gesang - Riley Fanning
- Gitarre - Corbin Sheehan
- Keys - Corbin Sheehan
- Downer (2023) - 14/15 Punkten
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